Herausgeberkonzept
Die Hakenkreuzschmierereien von 1959 und 1960 zuerst an
der Kölner Synagoge und dann im weiteren Bundesgebiet
haben seinerzeit im In- und Ausland Alarm ausgelöst. Knapp
15 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und damit
auch der Schoah lebte in der Bundesrepublik Deutschland
keine sichtbare jüdische Gemeinschaft. Die demokratisch
gesinnten Kräfte waren bis dahin davon ausgegangen, dass
in Deutschland kein Antisemitismus mehr verbreitet sein
könne. Die Schändung der Kölner Synagoge und sich daran
anschließende antisemitische Vorfälle erbrachten jedoch
den dramatischen Beweis, dass Antisemitismus auch ohne
Juden existent ist. Diese Erkenntnis war eine der
wesentlichen Motivationen, „TRIBÜNE – Zeitschrift zum
Verständnis des Judentums“ zu gründen. In den Jahren
danach zeigte sich in Umfragen immer wieder, dass in
Deutschland Antisemitismus in seinen vielfältigen
Erscheinungsformen überdauert hat.
Mit dem Dezemberheft
2012 musste die Druckausgabe der TRIBÜNE eingestellt
werden – nach 51 Jahren und 204 Heften. Auf der Homepage
werden jedoch weiterhin Beiträge und Interviews zu
aktuellen Themen veröffentlicht, denn Antisemitismus,
Intoleranz und Rassismus müssen auch weiterhin bekämpft
werden.